Maria & Myselfies – Eine transzendental – elektroide Performance zur Marienikonografie
Angezogen von der bildhaften Darstellung sakraler Mariengemälde erzählt Maria & Myselfies von der Auseinandersetzung mit einem religiösen Idealbild und Archetyp: Maria – die heilige Jungfrau und Mutter Gottes als übermächtiges Frauenbild, das Faszination und Abwehrmechanismen zugleich auslöst.
Winnie Luzie Burz collagiert sich mit ihrem Körper und ihrer Stimme in Kunstwerke von großen Meistern. Die kritische Auseinandersetzung mit dem höchst widersprüchlichen Mythos mündet in eine musikalisch-bildgewaltige Performance. In Konfrontation der Zweidimensionalität alter Gemälde mit einer dreidimensionalen Frau entwickelt sich so eine „unerhörte“ Musikalität – arrangiert im Spannungsfeld einer Sopranstimme, Fragmente einer Orgel und dem elektronischen Klangkosmos des 21. Jahrhunderts.
Dauer: ca. 60 Minuten
Was Winnie Luzie Burz da in der Regie von Florian Feisel und der künstlerischen Beratung von Stefanie Oberhoff macht, ist grandios. Vom Bildmaterial wie der musikalischen Umsetzung her erzählt diese Performance von der Faszination dieser wunderbaren Bilder und dieser wunderbaren Musik.
Es ist – und das durchaus auch im Wortsinne – eine Verstofflichung des Spirituellen, die hier stattfindet. (...) Irritierenden Erscheinungen gleich ist das in der Wirkung dann nämlich tatsächlich, wenn Burz ihre Hände, ihr Haar, ihr Gesicht in den Bildern auftauchen lässt. Es ist ein simpler Effekt, der Löchern im Stoff geschuldet ist, sich aber dank Musik, Gestik und Lichtsetzung zu einem reizvollen Spiel des Imaginativen verdichtet.
Spiel & Entwicklung:
Winnie Luzie Burz
Musik & Entwicklung:
Johannes Treß
Regie:
Florian Feisel
Musikalische Mitarbeit:
Johannes Frisch
Künstlerische Mitarbeit:
Stefanie Oberhoff
Stoffdrucke:
Heike Erath (Mimikry)